Andrea von Treuenfeld liest anlässlich der Reichspogromnacht vor 83 Jahren aus ihrem Buch „Leben mit Auschwitz – Momente der Geschichte und Erfahrungen der dritten Generation“.
Für ihr bewegendes Buch „Leben mit Auschwitz“ hat Andrea von Treuenfeld Enkel:innen von Überlebenden der Todesmaschinerie von Auschwitz befragt, wie das Wissen um das Grauen der Massenmorde und das Erinnern daran ihr heutiges Leben in Deutschland beeinflussen. Ihr Buch offenbart, wie sehr Biografien durch das Erbe von Auschwitz auch weiterhin geprägt sind. Zudem zeigt es, wie das einstige KZ zum Ort des Gedenkens und der Aufarbeitung geworden ist. Die Autorin lässt den Enkel:innen von Auschwitz-Überlebenden viel Raum, ihre Geschichten und die ihrer Angehörigen zu erzählen und zu reflektieren. Während die Zweite Generation das Schweigen der Überlebenden noch akzeptierte, stellte die Dritte Generation Fragen. Man erfährt nicht nur etwas über die unvorstellbaren Gräueltaten, sondern auch, wie tief die Überlebenden durch dieses Leid geprägt wurden und die daraus resultierenden Traumata an ihre Nach-kommen weitergaben. Wie wichtig es ist, sich gerade im heutigen Deutschland gegen den wieder erstarkenden Antisemitismus und andere Formen der Diskriminierung zu positionieren, wird in diesen Passagen be-sonders deutlich.
Auf einer zweiten Ebene beschreibt das Buch die Geschichte von Auschwitz und seiner Täter sowie die der juristischen und erinnerungskulturellen Aufarbeitung dieses Ortes. So ist ein eindringliches und aktuelles Buch entstanden, das zeigt, warum uns dieses Verbrechen an der Menschheit weiterhin beschäftigen sollte – und dass es eben keinen Schlussstrich des Gedenkens an diesen ungeheuren Zivilisationsbruch geben kann und darf.
Andrea von Treuenfeld hat Publizistik und Germanistik studiert und nach einem Volontariat bei einer überregionalen Tageszeitung lange als Kolumnistin, Korrespondentin und leitende Redakteurin für namhafte Printmedien, darunter „Welt am Sonntag“ und „Wirtschaftswoche“, gearbeitet. Heute lebt sie als freie Journalistin und Autorin in Berlin.
Der Eintritt ist frei. Die Sitzplätze sind begrenzt.
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Andrea von Treuenfeld
© Andrea von Treuenfeld