Edmund Moeschke in "Deutschland im Jahre Null" (1948)
Ort: Lagerhalle
Kosten: 6 € / erm. 5 €; Karten können über die Lagerhalle erworben werden.
Deutschland, nach Ende des 2. Weltkriegs: Der 12-jährige Edmund muss für den Unterhalt seiner Familie sorgen. Seine Schwester prostituiert sich, bringt gelegentlich Kohlen, Kartoffeln und Zigaretten mit nach Hause. Der ältere Bruder ist aus der Kriegsgefangenschaft zurück, ohne Essensmarken, und kapselt sich lethargisch von der Welt ab. Der schwer kranke, immer klagende Vater bedeutet eine Last für die ganze Familie. Auf seinen Streifzügen durch die Trümmerfelder trifft Edmund auf seinen ehemaligen Lehrer. Der sagt ihm, Alte und Kranke hätten kein Recht mehr auf Leben, wenn sie den Jungen den Platz und die Nahrung wegnehmen. Beeinflusst von dieser Haltung stiehlt Edmund aus einem Krankenhaus Gift…
„Deutschland im Jahre Null" zählt zu den wichtigsten Filmen des italienischen Neorealismus der 1940er-Jahre. Wie viele seiner Mitstreiter drehte auch Roberto Rossellini mit Laiendarsteller:innen an Originalschauplätzen, um der gängigen eskapistischen Unterhaltung ein Kino entgegenzusetzen, das sich angesichts des vom Krieg verursachten Elends der Lebenswirklichkeit der kleinen Leute verpflichtet sah. So zeigt "Deutschland im Jahre Null" die materielle Not und moralische Verwahrlosung der Deutschen nach Kriegsende in außergewöhnlicher Schonungslosigkeit – weshalb der Film hierzulande zunächst auf breite Ablehnung stieß.
Die Reihe „Geschichte(n) sehen“ nähert sich dem Thema „Erinnerungskultur“ mit den Mitteln des Films. Es geht um Themen wie Krieg, staatliche Willkür, Diskriminierung, Flucht und Vertreibung oder kulturelle und religiöse Identität. Der Fokus liegt auf Spielfilmen, die historische Ereignisse oder jüngste persönliche wie kollektive Erfahrungen verarbeiten. Das Museumsquartier Osnabrück, die Lagerhalle e.V. und das Filmfest Osnabrück laden viermal im Jahr zu einem Filmabend mit anschließendem Publikumsgespräch ein.
2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Das nehmen Museumsquartier Osnabrück, Lagerhalle e.V. und Filmfest Osnabrück zum Anlass, die gemeinsame Reihe „Geschichte(n) sehen“ mit einem Film im Kontext Kriegsende zu starten. Die Wahl fiel auf einen Film der frühen Nachkriegszeit, der die Atmosphäre jener Zeit einfängt und so auch als Zeitdokument gesehen werden kann: „Deutschland im Jahre Null“ von Roberto Rossellini aus dem Jahr 1948.
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