Demokratie fördern. Mit Kultur.
Wie gelingt eine offene Gesellschaft? Was machen Fremdenhass und Diskriminierungen aller Art mit unserer Demokratie? Und wie hilft ein klarer Blick zurück auf die Geschichte dabei, Demokratie heute zu stärken?
In der Villa_Forum Erinnerungskultur und Zeitgeschichte entstehen Antworten auf grundlegende Fragen unseres Zusammenlebens und des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Besuchen Sie uns!
Unser Angebot
Anschaulich. Informativ. Im Austausch.
Die Villa_ ist ein Ort der Auseinandersetzung und der Debatte. Die neu konzipierte Dauerausstellung, unsere Workshops und viele Veranstaltungen öffnen Räume für Ideen – Ideen dafür, wie wir unsere Demokratie stärken angesichts von Rechtsextremismus, Neo-Nationalsozialismus und zunehmender Desinformation über die nationalsozialistische Geschichte in Deutschland.
Unser Angebot richtet sich an:
- Schulklassen (ab 15 Jahren)
- Jugendgruppen (ab 15 Jahren)
- Einrichtungen der Erwachsenenbildung
- Beschäftigte in städtischen Verwaltungen
Sie haben Fragen zu unserem Angebot?
Daniel Gollmann beantwortet Ihre Fragen gern.
Sie können uns per Mail oder telefonisch erreichen.
Daniel Gollmann
gollmann@osnabrueck.de
Tel.: 0541/323-3579
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Geschichte für die Gegenwart – die Ausstellung
Ausgangspunkt für Die Villa_ als Debattenraum ist die neu konzipierte, kritische Dauerausstellung über die Zeit des Nationalsozialismus und zur Biografie des Osnabrücker Juristen Hans Georg Calmeyer. Er hat während des Nationalsozialismus Juden gerettet, sich zugleich jedoch am NS-Terror mitschuldig gemacht.
Diese Ambivalenz nutzt die Ausstellung.
Sie vermittelt nicht nur die Mechanismen der NS-Diktatur und wirft grundsätzlich die Frage nach Widerstand auf. Mitmach-Stationen laden die Besucher:innen zudem dazu ein, sich zu positionieren, die Frage zu beantworten, wie sie leben möchten – und zu reflektieren, welches Handeln sie dafür entwickeln können.
Von wegen Vergangenheit! – Unsere Führungen
Historische Kontexte verstehen, die Geschichte zur Gegenwart befragen, Einsichten für unser heutiges demokratisches Handeln gewinnen … Führungen in der Villa_ weiten die Perspektive. Gut zu wissen: Wir passen das Konzept der Führungen gern an die Altersstruktur Ihrer Gruppe an.
Nationalsozialismus – Ursachen und Folgen
Wie wurde aus der Weimarer Demokratie die NS-Diktatur? Was hat die Diktatur geprägt? Wie haben sich Menschen in dem System verhalten? Und was heißt das für uns heute? Diesen und weiteren Fragen gehen Sie bei einem Rundgang durch die Dauerausstellung der Villa_ nach.
Für wen:
Teilnehmende ab der 9. Klasse: bis 15 Personen; bei größeren Gruppen sind parallele Führungen möglich.
Dauer:
1,5 Stunden
Kosten:
50 € Schulklassen, inkl. Eintritt
50 € Studierende (für Osnabrücker Studierende inkl. Eintritt, andere Studierende zahlen 2 €)
75 € Erwachsene (zzgl. Eintritt)
Ihr Ansprechpartner für Buchungen und Fragen:
Daniel Gollmann
gollmann@osnabrueck.de
Tel.: 0541/323-3579
Führung buchen
Hans Georg Calmeyer – Wie viel Widerstand ist möglich?
Wie verhielten sich Menschen in der nationalsozialistischen Gesellschaft? Welche Handlungsspielräume besaßen sie? Warum entschieden sich manche für Widerstand und manche nicht? Fragen wie diese diskutieren Sie anhand des Lebenswegs von Hans Georg Calmeyer und im Zeithorizont von der Weimarer Republik über die Jahre des Nationalsozialismus bis in die bundesdeutsche Nachkriegszeit und Gegenwart.
Für wen:
Teilnehmende ab der 9. Klasse: bis 15 Personen; bei größeren Gruppen sind parallele Führungen möglich.
Dauer:
1,5 Stunden
Kosten:
50 € Schulklassen, inkl. Eintritt
50 € Studierende (für Osnabrücker Studierende inkl. Eintritt, andere Studierende zahlen 2 €)
75 € Erwachsene (zzgl. Eintritt)
Ihr Ansprechpartner für Buchungen und Fragen:
Daniel Gollmann
gollmann@osnabrueck.de
Tel.: 0541/323-3579
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Die Nussbaums – eine Osnabrücker Familie
Während des Rundgangs durch das vom renommierten Architekten Daniel Libeskind entworfenen Felix-Nussbaum-Haus und die Villa_ begegnen Sie den Gemälden des Malers Felix Nussbaums. Zudem beleuchten Alltagsgegenstände und Judaika die Geschichte der Familie Nussbaum sowie der jüdischen Kultur und Religion.
Für wen:
Teilnehmende ab der 9. Klasse: bis 15 Personen; bei größeren Gruppen sind parallele Führungen möglich.
Dauer:
1,5 Stunden
Kosten:
50 € Schulklassen, inkl. Eintritt
50 € Studierende (für Osnabrücker Studierende inkl. Eintritt, andere Studierende zahlen 2 €)
75 € Erwachsene (zzgl. Eintritt)
Ihr Ansprechpartner für Buchungen und Fragen:
Daniel Gollmann
gollmann@osnabrueck.de
Tel.: 0541/323-3579
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Erinnern fürs Heute – mit Zeitzeug:innen durch die Villa_
Sie besichtigen die Villa_ in Begleitung einer Zeitzeug:in, die/der mit Ihnen aus persönlicher Perspektive über den Nationalsozialismus und die Nachkriegszeit spricht (Anmeldung mind. 1 Woche vorher erforderlich).
Für wen:
Teilnehmende ab der 9. Klasse: bis 15 Personen; bei größeren Gruppen sind parallele Führungen möglich.
Dauer:
1,5 Stunden
Kosten:
50 € Schulklassen, inkl. Eintritt
50 € Studierende (für Osnabrücker Studierende inkl. Eintritt, andere Studierende zahlen 2 €)
75 € Erwachsene (zzgl. Eintritt)
Ihr Ansprechpartner für Buchungen und Fragen:
Daniel Gollmann
gollmann@osnabrueck.de
Tel.: 0541/323-3579
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Nie wieder – unsere Workshops
Der Rechtspopulismus nimmt zu. Der öffentliche und politische Diskurs bedient sich immer offener völkischer Begriffe und faschistischer Denkmuster. Diesem Klima der rechten Radikalisierung setzen wir mit unseren Workshops Räume für kritische Reflexion entgegen. Wir vermitteln Wissen und ermutigen zu einer klaren Haltung für Demokratie.
Die Phrase „Du Jude“ wird häufig als Schimpfwort benutzt. Was aber ist genau gemeint? Was bedeutet eigentlich Antisemitismus? Der Workshop schafft ein Bewusstsein für die historischen und gesellschaftlichen Hintergründe von Antisemitismus. Er will die Teilnehmer:innen dazu befähigen, aktuelle Formen von Antisemitismus im Alltag zu erkennen und eigene Haltungen dagegen zu entwickeln.
Für wen:
Schüler:innen ab der 9. Klasse,
Jugendliche ab 15 Jahren
Erwachsene
bis 30 Personen
Dauer:
4 Stunden
Kosten:
100 € Schulklassen
150 € Erwachsene
Ihr Ansprechpartner für Buchungen und Fragen:
Daniel Gollmann
gollmann@osnabrueck.de
Tel.: 0541/323-3579
Workshop buchen
Was ist „Antiziganismus“? Wer sind „Sinti:zze und Rom:nja“? Der Workshop vermittelt den Teilnehmer:innen grundlegende Kenntnisse über die Geschichte und Gegenwart von Sinti:zze und Rom:nja und den eng damit verknüpften „Antiziganismus“ als spezifische, weit verbreitete Form des Rassismus. Zudem werden sie für aktuellen Antiziganismus sensibilisiert, können diesen im Alltag erkennen und ihre eigen Haltung dagegen entwickeln.
Für wen:
Schüler:innen ab der 9. Klasse,
Jugendliche ab 15 Jahren
Erwachsene
bis 30 Personen
Dauer:
4 Stunden
Kosten:
100 € Schulklassen
150 € Erwachsene
Ihr Ansprechpartner für Buchungen und Fragen:
Daniel Gollmann
gollmann@osnabrueck.de
Tel.: 0541/323-3579
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Verantwortung und Täter:innenschaft
Die Teilnehmenden erarbeiten selbstständig das Profil eines Täters / einer Täterin und gehen dabei der Frage nach den Entscheidungs- und Handlungsräumen nach. Anschließend stellen sie die Täter:innen vor. Im Vergleich erschließen sich unterschiedliche Arten der Täter:innenschaft sowie der Entscheidungs- und Handlungsräume. In der anschließenden Diskussion loten die Teilnehmer:innen gegenwärtige Entscheidungs- und Handlungsräume aus.
Für wen:
Schüler:innen ab der 9. Klasse,
Jugendliche ab 15 Jahren
Erwachsene
bis 30 Personen
Dauer:
4 Stunden
Kosten:
100 € Schulklassen
150 € Erwachsene
Ihr Ansprechpartner für Buchungen und Fragen:
Daniel Gollmann
gollmann@osnabrueck.de
Tel.: 0541/323-3579
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Widerstand leisten und Zivilcourage zeigen – was heißt das in einer Diktatur, was in einer Demokratie? Widerstand in der NS-Zeit verbinden die meisten mit dem 20. Juli 1944 oder der Weißen Rose. Doch daneben gab es – auch in Osnabrück – etliche weitgehend unbekannte Menschen, die im Kleinen Widerstand leisteten oder sich mutig für andere einsetzten. Auf Grundlage der Vergangenheit diskutieren die Teilnehmer:innen darüber, was Zivilcourage heutzutage bedeutet und wie sie gelebt werden kann.
Für wen:
Schüler:innen ab der 9. Klasse,
Jugendliche ab 15 Jahren
Erwachsene
bis 30 Personen
Dauer:
4 Stunden
Kosten:
100 € Schulklassen
150 € Erwachsene
Ihr Ansprechpartner für Buchungen und Fragen:
Daniel Gollmann
gollmann@osnabrueck.de
Tel.: 0541/323-3579
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Vielfalt statt Einfalt
Lesungen, Gespräche, Filmreihen, Vorträge: Die Villa_ bietet im Begleitprogramm zur Dauerausstellung vielseitige künstlerische Zugänge, um sich mit Themen und Haltungen auseinanderzusetzen, die Demokratie bedrohen – oder eben ermöglichen.
Sie sind herzlich eingeladen!
Von Ambivalenz und klarer Haltung – Calmeyer und Die Villa_
Der Osnabrücker Jurist Hans Georg Calmeyer, war von 1941 bis 1944, während der deutschen Okkupation der Niederlande, Teil der deutschen Besatzungsverwaltung. Dort verantwortete er das Überleben, aber auch den Tod in den Niederlanden lebender Juden und Jüdinnen. Er entschied in „rassischen Zweifelsfällen“ über den Status „Arier“ oder „Jude“ und „Halbjude“. Davon hing das Leben der Betroffenen ab. Knapp 3.000 Verfolgte gelangten auf die „Calmeyer-Liste“ und entgingen so der Deportation. Er hat Juden gerettet, sich jedoch zugleich am NS-Terror mitschuldig gemacht. Calmeyers politische, ethische und persönliche Motive lassen sich nicht abschließend bewerten.
Diese Ambivalenz regt zum Nachdenken an. Wie verhielten sich Menschen in der nationalsozialistischen Diktatur? Welche Handlungsspielräume hatten sie? Und was können wir daraus für unser heutiges Handeln lernen? Diesen Fragen bietet Villa_ als Kultur- und Debattenort jetzt viel Raum.
Das klare Bekenntnis zur Demokratieförderung in der Villa_ ergibt sich zudem aus dem Standort: Das Gebäude diente als Sitz der Osnabrücker NSDAP und blickt daher auf eine Geschichte als Täterort zurück. Lange war es als „braunes Haus“ bekannt. Heute gehört zum Konzept der Villa_ eine klare Haltung: Debatten sollen hier offen und kritisch geführt, Meinungen ausgetauscht und Ideen formuliert werden, die alle gesellschaftlichen Gruppen gemeinsam tragen können.