Einrichtung der Eisdiele Fontanella, Osnabrück 1960er Jahre Copyright Foto: Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück
Wer kennt nicht die Eisdiele "Fontanella" in der Krahnstraße. Bei schönem Wetter bilden sich lange Schlangen vor der Verkaufstheke. Bei Regen drängelt sich alles auf eine Tasse Kaffee an den kleinen Tischen. Eisdielen wie "Fontanella" sind längst eine Institution in Osnabrück geworden. Sie gehören heute zu unserer Alltagskultur fest dazu. Die Schulkinder bilden Fraktionen. Die einen kaufen ihr Lieblingseis auf dem Nachhauseweg hier, die anderen dort.
Die Osnabrücker Eisdiele "Fontanella" begann 1962 in der Krahnstraße. Als eine neue Einrichtung fällig war, wanderten die 1960er-Jahre-Möbel ins Museum. Die schmucken versilberten Eisbecher mit der Prägung "Eis Fontanella" ebenso wie die breiteren Eislöffel. Lange Löffel für die hohen Eisbecher, die schlanke flache Schale für den "Bananensplit" – Eisessen ist Kultur.
Die ersten italienischen Speiseeisverkäufer waren bereits Ende des 19. Jahrhunderts nach Osnabrück gekommen. Das Italienische Eiscafé der Ära "Fontanella" steht für die 1950/60er Jahre und war ein Vorbote bzw. Außenposten der italienischen Zivilisation. Mit den unterschiedlichen Migrantengruppen, die seit den 1950er Jahren nach Osnabrück gekommen sind, etablierten sich auch weitere kulturelle Zentren wie der "Portugiesische Verein" oder der "Spanische Club". Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Die Eisverkäuferfamilien selbst wandeln zwischen zwei Welten. In den Sommermonaten verkaufen sie ihr Eis in deutschen Städten. In der kalten Jahreszeit fahren sie nach Italien, um im folgenden Jahr wieder zurückzukehren. Dort wartet das Stammpublikum schon darauf, welche neuen Eissorten die nächste Saison wohl bieten mag.
Titel: Eisdieleneinrichtung
KünstlerIn/HerstellerIn: Fontanella
Material/Technik: Theke mit Kühlfach, Tisch mit vier Stühlen, Eisbecher
Datierung: 1960er Jahre
Aufbewahrungsort: Osnabrück, Kulturgeschichtliches Museum, A 5419/A 5489
Wegen Umbau geöffnet
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