© Samuel Bak
Das Felix-Nussbaum-Haus präsentiert diese Ausstellung mit 50 Arbeiten des in Boston lebenden Künstlers Samuel Bak.
Der 1933 geborene Maler ist Schöpfer einer eigenen Mythologie. In seinen Bildern fragt er nach seiner jüdischen Identität und verarbeitet Erinnerungen, die vor allem im Umfeld seines zentralen Werks "The Family" (1974) als Suche nach den eigenen Wurzeln zu verstehen sind. Vergänglichkeit alles Existenziellen steht im Zentrum seiner symbolträchtigen Landschaften, Porträts oder Stillleben. Er erzählt Geschichten, deren Ausgangspunkt die eigene, mit den Erfahrungen der Shoah verbundene Geschichte ist. Seine altmeisterlich wirkenden Gemälde erscheinen nicht nur wie ein Echo auf Werke vergangener Jahrhunderte. Sie beziehen sich auf die letzten, angesichts der Todesgewissheit geschaffenen Arbeiten des 1944 in Auschwitz ermordeten Malers Felix Nussbaum. Die Ausstellung im Felix-Nussbaum-Haus will das Werk Samuel Baks einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Durch die in der Ausstellung parallel gezeigten Werke Nussbaums und Baks können die Werke Felix Nussbaums unter einem neuen Blickwinkel betrachtet werden.
Die Ausstellung gliedert sich in vier Bereiche. Der erste Teil zeigt die erschütternden Zeugnisse aus dem Ghetto und dem Displaced-Persons-Camp in Landsberg, die bereits die außergewöhnliche künstlerische Begabung des damals 14-Jährigen belegen. Arbeiten aus den sechziger Jahren nach der künstlerischen Ausbildung in Paris zeigen die Auseinandersetzung mit der gegenstandslosen Kunst dieser Zeit. Doch selbst in diesen sogenannten "Schwarzen Bildern" erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Geschichte und dies in einer Zeit, als sich Künstler bemühten, Kunst ohne Geschichte zu schaffen.
Der Hauptteil der Ausstellung ist um das zentrale Bild "The Family" gruppiert und wird künstlerisch den stilistischen Wechsel thematisieren, der sich in der Hinwendung von der gegenstandslosen Malerei zu altmeisterlicher Technik vollzieht. Das Thema der Erinnerung und das Verblassen der Erinnerung steht im Zentrum der inhaltlichen Auseinandersetzung. Die in diesem Bereich offensichtliche Auseinandersetzung mit der Malerei der Renaissance wird im letzten Teil um das zentrale Motiv der Melancholie mit einigen Beispielen belegt. In der Dauerstellung "Felix Nussbaum. Der Maler" werden zudem einige prägnante Beispiele Baks den Arbeiten Felix Nussbaums gegenübergestellt, um einen Vergleich der Werke beider Künstler zu ermöglichen.
Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog zum Preis von 15 Euro.
Wegen Umbau geöffnet
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