Mit einem Zitat von Felix Nussbaum „Ich wehre mich und werde nicht müde“, stellen wir uns im Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens den drängenden Fragen der Zeit.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des 1998 vom Architekten Daniel Libeskind errichteten Felix-Nussbaum-Hauses zeigt diese große Sonderausstellung mit internationalen Leihgaben den Maler Felix Nussbaum im Kontext der Gegenwart. Das Werk Nussbaums wird Ausgangspunkt zur Positionierung gegenüber den Herausforderungen unserer Zeit im Hinblick auf eine friedliche, tolerante und mitmenschliche Gesellschaft.
Nussbaum hat trotz der politischen Repressalien und der tödlichen Bedrohung, denen er als Maler jüdischer Herkunft während des Nationalsozialismus ausgesetzt war, an die Kraft der Kunst geglaubt. Die Kunst war das ihm verbliebene Mittel zum Widerstand. Zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler bearbeiten wie Nussbaum die Themen Flucht und Vertreibung, Rassismus, Unterdrückung, Gewalt oder Entmenschlichung. Wie Nussbaum zu seiner Zeit kämpfen sie heute mit den Mitteln der Kunst für die Sichtbarmachung der Missstände, geben Anlass zum Nachdenken über sich selbst und das eigene Verhalten, und werben für Empathie.
In einer Welt, in der weiterhin politische Repressionen gegenüber Andersdenkenden, die Folgen weltweiter Flüchtlingsströme aufgrund von Kriegen, sozialen Ungerechtigkeiten oder Umweltkatastrophen und deren Auswirkungen das Leben Vieler bestimmen, drängen sich Sorgen um die Aufrechterhaltung der Werte der Menschlichkeit, der Toleranz und des Respekts auf.
Die Ausstellung will auch die Möglichkeiten des Handelns für die Besuchenden ausloten. Ein Forum am Ende der Ausstellung lädt mit Veranstaltungen und Workshops zur Teilhabe, Austausch und zur Zusammenarbeit ein.
Internationale Leihgaben von Werken Felix Nussbaums aus Deutschland, Israel und den USA wie das „Selbstbildnis im Totenhemd“ (1942), „Dreiergruppe“ (1944) „Kauernder Gefangener“ (1940), „Mummenschanz“ (um 1939), „Selbstbildnis im Lager“ (1940), „Das Geheimnis“, (1939) und „Selbstbildnis mit Schlüssel“ (1940) ergänzen Werke Felix Nussbaums aus dem Bestand des Museumsquartiers Osnabrück. Darunter sind zum Beispiel: „Der Flüchtling“ (1939), „Angst“ (1941), „Jude am Fenster“ (1943), „Selbstbildnis mit Judenpass“, (um 1943), „Die Verdammten“ (1943/44) und „Triumph des Todes“ (1944). Die Kunstwerke Nussbaums werden in Zusammenschau mit internationalen zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, unter ihnen berühmte Namen wie Francis Alÿs, Andreas Angelidakis, Yael Bartana, Candice Breitz, Oscar Muñoz, Dan Perjovschi, Ariel Reichman, Nasan Tur und Ai Weiwei.
2023 ist für die Stadt Osnabrück ein sehr besonderes Jahr: Denn die Stadt begeht 375 Jahre Westfälischer Frieden. Angesichts der gegenwärtigen und noch bevorstehenden gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen in Europa und der ganzen Welt erscheint es wichtiger denn je, dass die Friedensstadt Osnabrück ein starkes Signal für den Frieden sendet.
Wir betrachten dieses historische Erbe als Auftrag für unser friedenspolitisches Engagement, das sich gegen alle Formen der Diskriminierung richtet!
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